Infobrief 1/2020 der CDU OU - Vorhelm

 
Liebe Bürgerinnen und Bürger in Vorhelm, mit unserem 1. CDU Infobrief im neuen Jahr wünschen wir Ihnen zunächst alles Gu-te für 2020 – insbesondere Gesundheit. Auch mit diesem Brief möchten wir Sie wie-der informieren und haben dazu ein interessantes Interview geführt:

Interview mit Raphael Eustermann, Chef des Löschzuges Vorhelm der Freiwilligen Feuerwehr Ahlen

CDU: Jeder Vorhelmer kennt die Notrufnummer 112, die er wählen muss, falls es brennt und professionelle Hilfe erforderlich ist. Die Feuerwehr wird darüber hinaus oft um Unterstützung gebeten, was aber nicht allen Menschen bekannt ist. Dies sagt schon der Wahlspruch der Feu-erwehr „retten-löschen-bergen-schützen“. Aber was ist damit gemeint?
Eustermann: Die Feuerwehr deckt im Grunde alle Bereiche der nicht-polizeilichen Gefahren-abwehr ab. Zu unseren Aufgaben gehört das Retten und die medizinische Versorgung von Patienten, die Brandbekämpfung, die technischen Hilfeleistungen z.B. von in Fahrzeugen ein-geklemmten Patienten oder die Not-Öffnung von Haustüren, wenn im Haus hilflose Personen vermutet werden, aber auch das Abstreuen von Ölspuren oder Sicherung von Gefahren-stellen. Das Einsatzpotential ist dabei genau so vielfältig, wie die Struktur unserer ehrenamtlichen Mit-glieder. Im Dorf sind wir daher relativ häufig präsent und aktiv.

CDU: Was meinen Sie damit?
Eustermann: Neben den ca. 40 Einsätzen pro Jahr sind wir, auch bedingt durch unsere tech-nischen Möglichkeiten, ein beliebter Partner für viele Veranstaltungen. Wir sichern den Trans-port des Maibaumes, präsentieren uns in Form von Übungen und Fahrzeugaus-stellungen, stellen die vorgeschriebene Brandsicherheitswache beim Osterfeuer, organisieren den inzwi-schen schon traditionellen Weihnachtsmarkt am Feuerwehrgerätehaus und sammeln im Janu-ar die Tannenbäume ein. Daneben unterstützen wir die Grundschule bei der Brand-schutzerziehung und bieten regelmäßige Gruppenstunden für Jugendliche ab 12 Jahren an.

CDU: Kommen wir zu einem anderen Thema: Für viele Vereine in unserem Dorf ist es mittlerweile nicht einfach neue Mitglieder zu finden – noch schwerer ist es aber Menschen für ehren-amtliche Arbeiten zu gewinnen. Die Aufgaben der Feuerwehrleute sind schwierig – manchmal sogar gefährlich. Finden Sie denn noch genug Freiwillige, die für die o. a. Einsätze bereit sind?
Eustermann: Eine Besonderheit der Freiwilligen Feuerwehr liegt in der Vielfältigkeit der Erfahrung, die ihre Mitglieder aus ihrer beruflichen Tätigkeit mitbringen. Neben handwerk-lichen Be-rufen unterstützen uns Ingenieure, Landwirte, Börsenhändler, Steuerberater und Lehrer. Ab-hängig vom Einsatzgeschehen können wir so immer auf passende berufliche Kompetenzen zurückgreifen. Aktuell haben wir ca. 40 aktive Feuerwehrleute, die bei einem Einsatz über einen Melde-empfänger alarmiert werden. Natürlich kommen nie alle Kameraden gleichzeitig – viele arbeiten außerhalb des Dorfes und sind tagsüber nur bedingt verfügbar – bislang waren wir aber immer einsatzfähig und konnten ausrücken. Wir sind aber natürlich, wie jeder Verein, auf Nachwuchs und neue Mitglieder angewiesen. Im Gegensatz zu anderen Vereinen müssen neue Mitglieder erst eine feuerwehrtechnische Grundausbildung absolvieren, bevor sie zu Einsätzen mitfahren dürfen; viele Interessenten schrecken hiervor zurück. Auf der anderen Seite melden gerade die Kaufleute unter unseren Kameraden immer wieder zurück, dass sich das Wissen aus den Aus- und Fortbildungen auch immer wieder gut im privaten Bereich einsetzen lässt. Wer grundsätzliches Interesse hat, ist herzlich zu unseren Dienstabenden eingeladen, ganz unverbindlich!

CDU: Die Medien berichten leider immer häufiger, dass die Rettungskräfte bei ihren Einsätzen nicht immer respektvoll und hilfsbereit behandelt werden, sondern dass es in Einzelfällen sogar zu Beleidigungen und Anfeindungen kommt. Wir hoffen doch sehr, dass Sie diese negativen Erfahrungen nicht machen mussten. Eustermann: In Vorhelm haben wir aufgrund der dörflichen Struktur bislang keine Probleme. Trotzdem beobachten wir das Thema mit großer Sorge. Die Bedrohung und/oder Behinderung staatlicher Instanzen, insbesondere Ordnungsbehörden, erfährt leider immer mehr gesell-schaftliche und politische Akzeptanz. Der Respekt vor Einsatzkräften darf nicht unter dem Deckmantel „zivilen Ungehorsams“ untergraben werden – hier erwarten wir von der Politik konkrete Taten, und nicht nur Lippenbekenntnisse.

CDU: Im Namen der CDU Vorhelm bedanken wir uns ganz herzlich bei Ihnen und bei allen Kameraden des Löschzuges Vorhelm der Freiwilligen Feuerwehr Ahlen für die vielen Einsätze bei der Gefahrenabwehr und für das darüber hinaus gezeigte Engagement zum Wohle unseres Dorfes. Herr Eustermann, herzlichen Dank für das Interview.

 

Zum Schluss

 

 

Optimisten wandeln auf der Wolke,
unter der die Pessimisten Trübsal blasen.

Charles Joseph de Ligne