Wirtschaftskrise hat zusammengeschweißt

CDA diskutiert über Kurzarbeit

Mit dem Mittel der „Kurzarbeit und Standortsicherung“ hatte sich die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) ein Thema zur Diskussion ausgesucht, dass vielleicht maßgeblich zum erfolgreichen Bestehen in Deutschland beteiligt war. Zahlreiche Mitglieder und Interessierte hatten sich am Mittwoch Abend zusammengefunden, um mit den Referenten Beate Kautzmann (1. Bevollmächtigte der IG Metall Oelde-Ahlen), Heinz Sander (Betriebsrat Winkelmann/WPC) und Klemens Surmann (Technischer Leiter Carl Geringhoff GmbH & Co KG) zu debattieren.

Gut besucht war die CDA Veranstaltung am vergangenen Mittwoch. Foto:Klaus OttenbergGut besucht war die CDA Veranstaltung am vergangenen Mittwoch. Foto:Klaus Ottenberg

Zunächst wurde durch den Vorsitzenden der CDA Christian Prahl kurz in das Thema eingeführt, wobei er Änderungen bei der Kurzarbeit wie die Verlängerung der Laufzeit oder die Übernahme der Beiträge zur Sozialversicherung (6 Monate/ 50%) hervorhob. Die Kurzarbeit, die mit mehr als 1,5 Mio im Mai 2009 deutschlandweit ihren Höhepunkt erreichte, habe somit eine nie dagewesene Bedeutung erlangt.

Diese Einschätzung konnten auch die Diskussionsteilnehmer bestätigen. Heinz Sander berichtet von beispiellosen Auftragseinbrüchen zu Beginn der Wirtschaftskrise und nur durch die Kurzarbeit sei es gelungen die Stammbelegschaft von rd. 630 Mitarbeitern zu halten. Diese würden nun dringend benötigt, um nun verstärkt eingehende neue Aufträge zu bearbeiten.

Firmen hätten zu Beginn der Krise versucht die Einbrüche über Arbeitszeitkonten und tariflich mögliche Absenkungen der Arbeitszeit aufzufangen, ergänzte Beate Kautzmann. Als dies jedoch nicht ausreichte, musste man Leiharbeiter freisetzen. Durch die Kurzarbeit sei aber die Stammbelegschaft oft von weiteren Einschnitten verschont worden, wobei hier die Unterstützungszahlungen zur Sozialversicherung ein wichtiges Element gewesen sei.

Klemens Surmann hob ebenfalls die Bedeutung der Kurzarbeit hervor. Wichtig sei hier aber vor allem Kurzarbeit zu managen, um ggf. kurzfristig auf neue Aufträge reagieren zu können. Dies sei in seinem Unternehmen dank einer guten Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat gelungen. Bei Zulieferern ergaben sich aber durchaus Probleme, die aufgrund der Lieferschwierigkeiten auch Auswirkungen auf sein Unternehmen gehabt hätten.

Neben vielen positiven Aspekten ergaben sich in der Diskussion aber auch Schwierigkeiten wie z.B. die Besteuerung des Kurzarbeitergeldes der Arbeitnehmer im Rahmen des Lohnsteuerjahresausgleiches oder das Angebot kurzfristiger und passgenauer Weiterbildungsangebote für Unternehmen.