4/2018 - CDU-Ortsunion Vorhelm im Stadtverband Ahlen

 
Liebe Bürgerinnen und Bürger in Vorhelm, in diesem Brief beschäftigen wir uns mit einem Thema, das möglicherweise nicht im Mittelpunkt der öffentlichen Berichterstattung und Wahrnehmung steht, aber gleich- wohl sehr wichtig ist: Es geht um die Kriegsgräberfürsorge. Im November eines jeden Jahres gehen Frauen und Männer von Haus zu Haus in Vorhelm und Tönnishäus-chen und bitten um Spenden. Das Spendengeld wird dem Volksbund Deutsche Kriegs-gräberfürsorge e.V. (Volksbund) zur Instandhaltung von Kriegsgräbern zur Verfügung gestellt. Vor der diesjährigen Sammelaktion haben wir Gregor Wiethaup interviewt, der uns als Organisator der Aktion viel zu sagen hat.

CDU: Herr Wiethaup, (fast) jeder im Dorf kennt Sie und es ist auch den meisten Men-schen im Dorf bekannt, dass Sie sehr viele Ehrenämter in der Politik und im Sport ausgeübt haben – aber warum und seit wann engagieren Sie sich für die Kriegs-gräberfürsorge?

Wiethaup: Ich habe diese Aufgabe vor etwa 20 Jahren von Frau Gertrud Recker über-nommen. Die Pflege der Soldatengräber im Ausland liegt mir besonders am Herzen, da mein ältester Bruder im 2. Weltkrieg in der Normandie gefallen ist.

CDU: Könnten Sie uns etwas zu den Aufgaben der Kriegsgräberfürsorge sagen?

Wiethaup: Der Volksbund wurde bereits im Jahr 1919 als gemeinnütziger Verein ge-gründet und hat die Aufgabe, die Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Kriegsgräberstätten) im Ausland zu erhalten und zu betreuen.

CDU: Neben der Instandhaltung und Herrichtung von Gräbern auf Soldatenfriedhö-fen haben Sie in der Vergangenheit immer wieder die besondere Bedeutung des Volksbundes gegen das „Vergessen“ betont. Gilt das nach wie vor?

Wiethaup: Natürlich. Immer weniger Menschen können noch über den Krieg und seine Grausamkeiten berichten. Wenn aber das Grauen nicht mehr in Erinnerung oder gar nicht mehr bekannt ist, übernimmt der Volksbund diese wichtige mahnende und auch bewahrende Aufgabe.

CDU: Unterstützt deshalb der Volksbund überwiegend junge Menschen, die freiwillig im Ausland Soldatengräber pflegen?

Wiethaup: Ja. Mit dem Geld aus den Sammlungen werden u. a. die Auslandsaufent-halte finanziert. Ein Projekt unterstützt zum Beispiel die Erziehung und die Zusam-men-arbeit von Jugendlichen aus vielen Ländern in „vor-Ort-Workcamps“

CDU: Im letzten Jahr gab es ein Rekordergebnis in Höhe von € 2.808,45 bei den Spendengeldern in Vorhelm. Wie lautet das Ziel für dieses Jahr?

Wiethaup: Es wäre schön, wenn wir in diesem Jahr die Summe von € 3.000,00 errei-chen würden. Ich möchte mich an dieser Stelle bereits jetzt ganz herzlich bei den dreizehn Frauen und Männern aus unserer Gemeinde bedanken, die teilweise schon seit vielen Jahren ehrenamtlich die Vorhelmer Bevölkerung um Spenden für die Kriegsgräberfürsorge bitten.

CDU: Herr Wiethaup, zum Abschluss unseres Gespräches haben wir nur einen Wunsch: Bleiben Sie gesund und organisieren Sie sich bitte noch viele Jahre die Sammelaktion hier bei uns in Vorhelm.

Wir bedanken uns für dieses Interview und wünschen Ihnen alles Gute.

Zum Schluss: Der Nächste ist nicht der, den ich mag; es ist jeder, der mir nahe kommt – ohne Ausnahme.
Edith Stein