Parteichef Peter Lehmann

Peter Lehmann, 3.v.l.Peter Lehmann, 3.v.l.

CDU stellt sich gewachsener Verantwortung

 
Gar nicht so leicht in diesen Tagen, Peter Lehmann telefonisch zu erreichen. „Es gibt viel zu tun“, entschuldigt sich der Vorsitzende des Stadtverbandes und der Ratsfraktion der Ahlener CDU. Sein Terminkalender sei noch voller als sonst; neben den beruflichen Verpflichtungen führe er am laufenden Band Gespräche über die künftige Aufstellung der Fraktion und die Organisation der Rats- und Ausschussarbeit in der kommenden Wahlperiode. Doch den Stress tut sich der 44-Jährige gerne an, noch immer beflügelt vom, wie er es bewertet, „sensationellen Ergebnis“ für seine Partei bei der Kommunalwahl. Ein Ergebnis, mit dem sich die CDU belohnt sehe für die „sehr gute Arbeit, die wir seit 2017 im Rat geleistet haben“. Und, fügt Lehmann hinzu, für einen ebenso guten Wahlkampf. Nach der Vorstellung des Wahlprogramms habe er bestimmt zwei Dutzend Anrufe und Glückwünsche bekommen. „Das hatte ich noch nie.“ Da habe man schon gemerkt, dass es am 13. September gut laufen könnte.

Tatsächlich lief es so gut für die CDU, dass sie zwei Ratsmandate hinzugewonnen hat und mit 18 Sitzen in den nächsten fünf Jahren die mit Abstand stärkste Fraktion bilden wird. Lehmann dazu: „Wir haben jetzt eine große Verantwortung.“ Er rechne damit, „dass die SPD Oppositionsarbeit machen wird“. Daher werde es die Aufgabe der CDU sein, Mehrheiten zu organisieren, auch wechselnde Mehrheiten. Die Zusammenarbeit mit der bisherigen SPD-Fraktionsvorsitzenden Gabi Duhme, schiebt Lehmann an der Stelle noch hinterher, sei „kollegial und vertrauensvoll“ gewesen.

Im Konsens möchte der CDU-Chef jedenfalls gerne regeln, welche Partei in welchem Ausschuss den Vorsitz übernehmen soll. Sein Ziel sei es, „dass wir uns mit SPD und Grünen auf einen gemeinsamen Wahlvorschlag einigen“. Zu den Präferenzen der CDU will sich Lehmann noch nicht äußern, nicht, bevor er offiziell ein Verhandlungsmandat habe. Am kommenden Mittwoch wird sich die neue Fraktion kon­stituieren und ihren Vorstand wählen, der nach einer Änderung der Geschäftsordnung von zuletzt acht auf sechs Mitglieder verkleinert werden soll. Lehmann wie seine beiden Stellvertreter Ralf Marciniak und Martin Heg­selmann wollen sich zur Wiederwahl stellen. „Ich glaube, wir drei haben das nicht ganz schlecht gemacht“, sagt der alte und designierte neue Vorsitzende. Nicht vorgreifen will er der Fraktion jedoch auch in der Frage, wen die CDU als stellvertretende/n Bürgermeister/in nominieren wird. Wobei für ihn außer Frage steht, dass Rita Pöppinghaus-Voss das „su­per“ macht.

Eine Herausforderung sieht Lehmann darin, auf einen Schlag acht neue Fraktionsmitglieder einzuarbeiten. Zu diesem Zweck sei unter anderem im November eine Klausurtagung geplant, auf der auch inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden sollen.