Ralf Kiowsky, Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt Ahlen nimmt Stellung zum Leserbrief der FWG Ahlen:
Für die Freien Wähler "Ist das Ding tot", wie der Fraktionsvorsitzende auf seine Art den interessierten Leserinnen und Lesern der Freitagsausgabe dieser Zeitung verkündet. Die Rede ist von einer eventuellen Sanierung unseres Rathauses. Hierzu hat es seinerzeit - auch mit den Stimmen der FWG - einen Auftrag des Rates an die Verwaltung gegeben, den nötigen Kostenbedarf für dieses Projekt zu ermitteln, nachdem man sich mehrheitlich dagegen entschied, das Gebäude der Arbeitsagentur an der Bismarckstraße als neue Beherbergung von Rat und Verwaltung zu kaufen und entsprechend herzurichten. Am vergangenen Montag, im Hauptausschuss, gab es nun eine Kostenprognose zur Sanierung unseres Verwaltungs- und Kulturzentrums, welche eine eventuelle Sanierungssumme zur Umgestaltung in ein Haus der Bürgerinnen und Bürger unter Einbeziehung der Stadthalle und -bücherei, von rund 60 Mio. Euro beziffert. Aller Voraussicht nach, das sollte man an dieser Stelle nicht verschweigen, wird man diese Summe eher noch nach oben hin korrigieren müssen, da schließlich einige wichtige Fragen an denen seitens der Verwaltung mit Hochdruck gearbeitet wird, zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden können: So ist die Frage nach der Tiefe und damit des Kostenaufwands der Unterschutzstellung in Sachen Denkmalschutz noch nicht abschließend beantwortet. Der finanzielle Ansatz zum Urheberrecht der damaligen Architekten Christoph und Brigitte Parade lässt sich heute genau so wenig beziffern wie eine mögliche Preissteigerung der einzelnen Gewerke bis zum Jahr 2023, in welchem eine mögliche Sanierung abgeschlossen sein soll. Und deshalb meinen wir von der CDU, dass zunächst der gestellte Auftrag an die Verwaltung, die Kosten einer möglichen Sanierung zu ermitteln, abgearbeitet werden muss, damit wir in dieser wichtigen Frage ein Höchstmaß an belastbaren Zahlen und somit Seriösität erreichen. Niemandem ist bei diesem Jahrhundertprojekt, welches unsere Stadt und unsere Finanzen über viele Jahrzehnte binden wird, geholfen, wenn man an dieser Stelle - quasi im laufenden Prüfungsprozess - bereits ein Ergebnis für sich vorwegnimmt und sich auf unfertige Schätzungen beruft. Die Fragen hinsichtlich des Kostenrahmens einer Sanierung sind die eine Seite der Medaille. Die andere, auf die man auch in der Stellungnahme der FWG bisher keine wirkliche Antwort erhält, ist die Problematik, die sich aufgrund der angebauten Stadthalle ergibt. Was geschieht mit ihr, wenn beispielsweise das Rathaus aufgegeben würde? Wird sie mit aufgegeben oder wohlmöglich als Solitär neben einer sich entwickelnden Rathausruine weitergeführt? Sie sehen, wir brauchen für eine Entscheidungsfindung in der Tat den berühmten Plan B. Keine Frage und dem stehen wir seitens der CDU gar nicht konträr entgegen! - Schließlich müssen wir wissen, was es uns kostet, eine Alternative zur Sanierung, will heißen wohlmöglich Neubau mit Stadthalle, durchzuführen. Natürlich brauchen wir den Vergleich! Und wir müssen uns im Klaren sein, was es uns in unserer Stadt wert wäre, eine wohlmöglich teurere Sanierung anstelle eines günstigeren Neubaus trotz alledem durchzuführen um damit aber eine wohlmögliche Rathausruine zu verhindern. Denn diese - erst mal unter Denkmalschutz gestellt - lässt sich nicht so mir nichts dir nichts einfach entsorgen. Sie wird mindestens 15 Jahre das Stadtbild prägen und muss entsprechend betreut werden. Ob sich da eine Bundes- oder Landesbehörde findet, das überlasse ich zunächst einmal der Fantasie des Herrn Artmann. Also bitte nicht den zweiten vor den ersten Schritt machen! Die offenen Fragen zu einem möglichen Neubau binden die Verwaltung mindestens für ein halbes Jahr! - Das schüttelt sich niemand aus dem Ärmel. Wir möchten seitens der CDU zunächst stattdessen den gestellten Auftrag abgearbeitet wissen um dann die weiteren Schritte zu bedenken. Dabei möchten wir einen möglichen Ratsbürgerentscheid zum gegenwärtigen Zeitpunkt dabei gar nicht ausschließen. Es ist selbstverständlich und völlig legitim sich darüber auszutauschen und dieses Instrument der Bürgerbeteiligung in den Prozess mit einzubinden. Aber die Überlegungen zu diesem Instrument stehen am Ende der Beratungskette, nicht am Anfang und nicht mittendrin. Deshalb unser Votum am Donnerstag im Rat gegen den Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen einen Ratsbürgerentscheid ins Auge zu fassen. Dieser Beschluss kann immer noch gefasst werden. Ralf Kiowsky CDU-Fraktionsvorsitzender
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