CDU stellt Kandidatenliste für den Stadtrat auf
40,39 Prozent der Stimmen bekam die CDU in Ahlen 2020 und bildet seitdem mit 18 Sitzen die klar stärkste Fraktion im Stadtrat. Die Messlatte liegt also hoch für die bevorstehende Kommunalwahl am 14. September, doch Stadtverbandsvorsitzender Peter Lehmann ist zuversichtlich, sie überspringen zu können. „Wir sind die politische Kraft in Ahlen, wir werden diese Wahl gewinnen“, rief der Parteichef am Mittwochabend im Gasthof „Zur Post“ in Dolberg zum Ende einer fast dreistündigen Mitgliederversammlung zur Aufstellung der Ratskandidaten und -kandidatinnen aus.
Ein ehrgeiziges Ziel hat sich Lehmann auch persönlich gesteckt. „Ich werde versuchen, die Fünf vorne zu haben in meinem Wahlkreis“, kündigte der Parteichef an. Vor fünf Jahren hatte er im Hugo-Stoffers-Zentrum 45,36 Prozent geholt. Ein Selbstläufer wird die Wahl für die CDU aber nicht, glaubt Martin Hegselmann. „Wir müssen kämpfen“, mahnte der Schatzmeister des Stadtverbandes und 2. stellvertretende Fraktionsvorsitzende mit Blick auf das Ergebnis der Bundestagswahl im Februar, auch wenn die AfD bisher zum Glück auf kommunaler Ebene nicht in Erscheinung trete.
Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr hatte die CDU ganz bewusst nach Dolberg, den Heimatort ihrer Bürgermeisterkandidatin Katharina Romberg, eingeladen. Doch im Unterschied zur Versammlung im Januar, auf der der Stadtverbandsvorstand neu gewählt wurde, gab es diesmal weder technische Probleme noch atmosphärische Störungen. Kreisgeschäftsführer Martin Arnst, der als Wahlleiter fungierte, rekurierte noch einmal auf die seinerzeit von Thomas Helm geübte Kritik am Führungsstil von Peter Lehmann und nahm ihn explizit in Schutz. Wer in der Politik Verantwortung übernehme, müsse nicht von allen geliebt werden, so Arnst, verdiene aber Respekt. Er kenne alle Ortsverbände im Kreis Warendorf und könne daher beurteilen, dass Lehmann „ein guter Vorsitzender“ sei.
Nicht unbedingt beliebt mache sich auch, wer die zulässige Redezeit von zehn Minuten ausreize, scherzte Arnst zur Eröffnung der Vorstellungsrunde mit den 22 Bewerberinnen und Bewerbern um ein Ratsmandat. Den Anfang machte Hubertus Beier. Dies sei nun schon sein sechster Kommunalwahlkampf, und er wolle „gerne in Vorhelm noch mal richtig was rocken“, sagte der langjährige Ortsausschussvorsitzende. Sein Dolberger Pendant Philipp Gößling bat um eine „Saisonverlängerung“, denn: „Wir haben noch einiges vor der Brust.“
Auch die dienstälteste Ratsfrau Barbara Buschkamp versicherte: „Es macht mir immer noch Spaß.“ Der stellvertretende Bürgermeister Matthias Harman erklärte: „Ich hab richtig Bock auf diesen Wahlkampf, wir haben ein geiles Team.“
In diesem Team gibt es auch einige neue Gesichter – Nachwuchshoffnungen wie Barbara Schulze-Horsel, Philip Terbrack oder Julius Koßmann, alle um die Mitte 20. Auch erst 27 Jahre alt ist Christoph Aulbur, der als stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender aber schon seit 2022 zum engeren Führungskreis gehört. Er stellte den anwesenden Mitgliedern – 63 von ihnen stimmberechtigt – in groben Zügen das Programm der CDU für die nächste Wahlperiode vor.
Das Personaltableau aber steht, die vom Vorstand in Absprache mit den Ortsunionen unterbreiteten Vorschläge sowohl für die Besetzung der 22 Wahlbezirke wie für die Reihenfolge auf der Reserveliste fanden breite Zustimmung. Einzelergebnisse wurden zwar nicht bekanntgegeben, doch nach einer ersten „Hochrechnung“, die er von der Zählkommission erhalten habe, konnte Martin Arnst verkünden, dass alle Kandidatinnen und Kandidaten mit der erforderlichen Mehrheit gewählt seien. Peter Lehmann teilte im Nachgang mit, niemand habe weniger als 55 Ja-Stimmen bekommen, das sei ein „Top-Resultat“.