NRW-Innenminister Herbert Reul zu Besuch auf der Zeche
Ahlens Bürgermeister Dr. Alexander Berger, Peter Lehmann (CDU-Stadtverband) sowie die CDU-Landtagskandidaten Markus Höner (3.v.r.) und Daniel Hagemeier (r.) begrüßten Herbert Reul. (Martin Feldhaus)
Innere Sicherheit „ein Grundbedürfnis“
Die wirksame Bekämpfung der Clankriminalität stand und steht ganz oben auf seiner politischen Agenda: NRW-Innenminister Herbert Reul setzte dazu in den vergangenen Jahren auf seine „Strategie der 1000 Nadelstiche“. Auf Einladung des CDU-Stadtverbands Ahlen sowie des CDU-Kreisverbands kam er am Freitag in den Lokschuppen auf die Zeche Westfalen, um über ein Thema zu sprechen, das den Menschen an Rhein und Ruhr mehr denn je unter den Nägeln brenne: Die „innere Sicherheit“ bewege die Menschen im ganzen Land.
Weniger Wohnungseinbrüche im Kreis Warendorf
„Sie ist ein menschliches Grundbedürfnis“, unterstrich Landrat Dr. Olaf Gericke, der vor dem prominenten Gast aus Düsseldorf neben einigen weiteren Rednern ins Thema einführte und auch die Situation im Kreis Warendorf näher beleuchtete, wo man in den vergangenen Jahren erreicht habe, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche stark rückläufig sei.
Ein Verdienst, den der Landrat vor allem auch Herbert Reul zuschrieb. „Er hat bei vielen Dingen einen Paradigmenwechsel eingeleitet“, stellte Gericke mit Blick etwa auf behördenübergreifende Sicherheitskonferenzen fest.
In seinem Grußwort wies Bürgermeister Dr. Alexander Berger ergänzend darauf hin, dass Sicherheit mehr als nur „ein Blaulichtthema“ sei, sondern bereits in den Familien beginne. „Sicherheit ist nicht nur Sanktion, sondern vor allem auch Prävention“, verdeutlichte er mit Blick auf die Ahlener Präventionskette.
Worte, die dem Innenminister, der gegen 16 Uhr unter großem Applaus im Lokschuppen eintraf, das Feld bereiteten. Innere Sicherheit? „Das ist für die Menschen ein ganz zentrales Thema geworden“, stellte Reul gleich zu Beginn seines Vortrages heraus. Ein sicheres Zusammenleben sei nur dann möglich, wenn sich alle an die festgelegten Regeln hielten.
Das Recht des Staates
Letztlich hänge alles vom Rechtsstaat ab. „Bei uns gilt kein Recht der Familie, sondern das Recht des Staates“, formulierte er erneut eine klare Botschaft in Richtung der Clans. Bei der Gewährleistung der inneren Sicherheit gelte es, dranzubleiben und „mit kleinen Nadelstichen“ zu arbeiten. „Ich will, dass die Polizei immer konsequent gegen Regelverstöße vorgeht“, so der Innenminister. Er richtete den Blick aber auch auf die Zukunft von Gefahrenabwehr und Strafverfolgung in Nordrhein-Westfalen. „Die Zukunftsaufgaben der Polizei liegen im Internet“, stellte Reul mit Blick auf die zunehmende Online-Kriminalität fest, bei deren Bekämpfung die Behörden derzeit „noch an Grenzen stoßen“. Der von der Neuen Züricher Zeitung als „Sheriff unter den Innenministern“ bezeichnete Reul sprach auch die gesellschaftliche Haltung zur Polizeiarbeit an und plädierte dafür, den Beamten mehr Wertschätzung entgegenzubringen.
Einstimmung auf die heiße Wahlkampfphase
Natürlich verabschiedete sich der Innenminister nach seinem einstündigen Auftritt nicht, ohne seine Parteifreunde auf die anstehende heiße Wahlkampfphase einzustimmen: „Am 15. Mai geht es darum, welche Richtung das Land einschlägt“, hob er hervor. Insoweit zeigten sich die beiden Direktkandidaten der Christdemokraten im Kreis Warendorf, Markus Höner (Südkreis) und Daniel Hagemeier (Nordkreis), schon vor dem Vortrag Reuls optimistisch. „Wir geben richtig Gas, um beide Kreise zu gewinnen“, waren sie sich einig und stellten sich beide hinter die Innenpolitik Reuls der vergangenen fünf Jahre. „Er hat unsere Land wieder sicherer gemacht“, so Hagemeier. Höner verwies auf die Einstellung von 12 000 neuen Polizisten seit dem Jahr 2017 und hob hervor, dass der Kreis Warendorf zu den sichersten in ganz Nordrhein-Westfalen gehöre.
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