Politischer Aschermittwoch Rote Karte für Miesmacher
Ahlen - Nichts versprechen, was man nicht halten kann. Nach dieser Devise will NRW-Innenminister Herbert Reul das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen. Von Dierk Hartleb
Die Requisiten passten zum Anlass: Bei Bier, Brezeln und Blasmusik des Blasorchesters Dolberg zog Innenminister Herbert Reul am Mittwoch beim „Politischen Aschermittwoch“ der Ahlener CDU gegen die „Nörgler- und Miesmacherzunft“ auch in den eigenen Reihen zu Felde. Wie ernst seien die zu nehmen, die bei Bildung der vorherigen Großen Koalition beklagt hätten, dass die CDU seit Erhards Zeiten nicht mehr das Wirtschaftsministerium geführt habe, und jetzt lamentierten, dass sie das Finanzministerium abgeben müssten, aber kein Wort darüber verlören, dafür nach 52 Jahren wieder den Wirtschaftsminister stellen zu können. Seine wichtigste Aufgabe als Innenminister in NRW sehe er darin, so Reul, Vertrauen zurückzugewinnen. Das Schlimmste sei nicht die Parteien- und Politikerverdrossenheit, sondern das verloren gegangene Vertrauen in den Staat. Er glaube nicht, dieses Vertrauen in den nächsten vier Jahren bis 2022 vollständig wiederherstellen zu können, sagte Reul, aber er werde alles dafür tun. Dazu gehöre, nichts zu versprechen, was nicht zu halten sei. Die Landesregierung sei angetreten, mehr Polizisten einzustellen. Jedes Jahr 500. Aber die Ehrlichkeit erfordere es zu sagen, dass ihre Ausbildung drei Jahre dauere. In diesem Kontext lobte Reul die Ordnungspartnerschaft, die es in Ahlen und im Kreis gebe. Auch die Bürger selbst könnten etwas tun, indem sie ihre Wohnungen und Häuser einbruchssicherer machten. Kein Verständnis habe er dafür, wenn die Angehörigen von Polizei, Feuerwehr oder Rettungswesen nicht nur beleidigt, sondern auch bei ihrer Arbeit behindert würden. „Wo leben wir denn?“, fragte Reul rhetorisch in die Runde der gut 80 Besucher in der Stadthalle. Hier sei auch die Zivilgesellschaft gefragt, diesen Störenfrieden die rote Karte zu zeigen. Wichtig sei es, den Menschen, die anderen helfen, Wertschätzung entgegenzubringen. Und es sei sicher kein Zeichen von Wertschätzung, wenn man eine Kennzeichnungspflicht für Polizisten einführe und damit ein allgemeines Misstrauen zum Ausdruck bringe. Seine Initiative, alle Streifenwagenbesatzungen mit einem iPad auszustatten, sei zwar begrüßt worden, aber in der Umsetzung zunächst an der fehlenden Schnittstelle bei der Software gescheitert. Die rot-grüne Landesregierung habe die Ausstattung der Polizei systematisch vernachlässigt. In der Vergangenheit habe es oft an notwendiger Konsequenz gefehlt, kritisierte Reul. Die Null-Toleranz-Strategie sei keine Law-and-order-Politik, sondern beinhalte nur die konsequente Anwendung des Rechts. Deshalb sei es richtig gewesen, die kürzlich in Köln und Düsseldorf stattgefundenen Kurden-Demonstrationen aufzulösen, als dort verfassungsfeindliche Symbole gezeigt und nicht entfernt worden seien. Zuvor hatte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Peter Lehmann die Gäste begrüßt und die Arbeit Reuls als oberster Polizeichef in NRW gewürdigt. Es sei bei den Beamten gut angekommen, dass sie die Autos, die sie künftig fahren sollen, selbst auf ihre Einsatztauglichkeit testen könnten. Die heimischen CDU-Abgeordneten Henning Rehbaum und Reinhold Sendker lobten in ihren Grußworten die Landesregierung für ihr entschlossenes Angehen der versprochenen Reformen und den in Berlin mit der SPD ausgehandelten Koalitionsvertrag.
Bericht: Westfälische Nachrichten| Dirk Hartleb Bilder: Westfälische Nachrichten | Peter Harke , Nick Drewer
Die Webseite verwendet Cookies
Diese Webseite verwendet Cookies, die notwendig sind, um die Webseite zu nutzen. Weiterhin verwenden wir Dienste von Drittanbietern, die uns helfen, unser Webangebot zu verbessern (Website-Optmierung). Für die Verwendung bestimmter Dienste, benötigen wir Ihre Einwilligung. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Technisch notwendige Cookies (Übersicht) Die notwendigen Cookies werden allein für den ordnungsgemäßen Gebrauch der Webseite benötigt.
Javascipt Dieser Cookie (PHPSESSION) wird gesetzt, ob zu prüfen, ob Cookies generell verwendet werden können und speichert dies in einer eindeutigen ID.
Cookie-Verwaltung Diese Cookies ("cookiehinweis1","cookiedritt") speichert Ihre gewählte Einstellungen zum Cookie-Management.
Cookies von Drittanbietern (Übersicht) Zur Optimierung unserer Webseite binden wir Dienste und Angebote von Drittanbietern ein.
Newsletter Tracking (z.B. Inxmail, Mailchimp) Diese Cookies nutzen wir, um die Wahrnehmung unserer Newsletter zu analysieren und statistische Auswertungen vornzunehmen. Ich akzeptiere die Newsletter-Cookies. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Einsatz von Google Analytics Dieser Cookie führt eine Analyse und statistische Auswertungen der Webseite durch. Ich akzeptiere den Statistik-Cookie.
Instagram
Google Maps Google Maps dient der Veranstaltungsplanung und der Erleichterung der Kontaktaufnahme. Ich akzeptiere die Einbindung von Google Maps.
ReadSpeaker Readspeaker ermöglicht es den Nutzern unserer Webseite sich die Inhalte vorlesen zu lassen. Dieser Dienst ist insbesondere für Menschen mit Behinderung und wird für die Barrierefreiheit genutzt.
AddThis-Bookmarking AddThis hilft uns unsere Inhalte in sozialen Netzwerken zu teilen und eine Auswertung der sozialen Kanäle vorzunehmen.
Einsatz von eTracker eTracker führt eine Analyse und statistische Auswertungen der Webseite durch. Ich akzeptiere den Statistik-Cookie.